Neubau einer Reitanlage mit Remise, Stallgebäude, Reithalle und Führanlage
Im Jahre 2012 wurden wir durch den Bauherren beauftragt das bereits laufende Verfahren zur Umsetzung eines Bebauungsplanes zu begleiten.
Das Verfahren stellte sich als nicht so einfach zu lösende Aufgabe dar. Es mussten Umweltgutachten erstellt werden, Vogelzählungen mit Hilfe von Ornithologen durchgeführt werden und verschiedenste Forderungen aus den Bereichen Umwelt, Vogelschutz und Planungsrecht umgesetzt werden.

Aus der Begleitung des Bebauungsplanes ergab sich dann der Auftrag die Reitanlage in die Tat umzusetzen.

Das Gesamtkonzept sieht vor eine Reitanlage für die Zucht- und Ausbildung des Mecklenburger Pferdes zu schaffen und zudem eine Turnieranlage zu planen, die den Richtlinien eines internationalen Turniers unterliegt.

Die Gesamtanlage beinhaltet:

  • den Neubau einer Remise zur Lagerung von Einstreu und Futterprodukten und zur Unterstellung des Fuhrparks des Pferde- sowie des Landwirtschaftsbetriebes

  • den Neubau eines Stallgebäudes für die Einstallung von 30 Pferden - erweiterbar auf 50 Pferde - und Schaffung von Betriebswohnungen

  • den Neubau einer Führanlage zur Rundführung von sechs Pferden

  • den Neubau einer Reithalle mit Casino für die Reiter

  • und den Neubau eines Außenreitplatzes im Ebbe-Flut-System mit einer Größe von mind. 4.000 qm zur möglichen Ausrichtung von internationalen Turnieren


Teilobjekt: 01 Remise
Die Remise ist ein Lager- und Abstellgebäude, in dem Einstreu und Heu gelagert wird. Im vorderen Teil ist die Fahrzeugtechnik des Pferdesportbetriebes, die landwirtschaftliche Technik sowie die automatische Entmistungsanlage der Fa. Villiger Technik aus der Schweiz untergebracht.
Die Remise misst ca. 1.200 qm und hat eine Höhe von ca. 8m. Die Rückseite der Remise ist gegen den natürlichen Hang gestellt. Die oben angelegene Pferdekoppel läuft optisch in das extensiv angelegte Gründach der Remise über. So fügt sich das ausgedehnte Gebäude in die Landschaft ein.
Die Fassade ist mit einer Holz-Rhombus-Lamelle aus sibirischer Lärche im Format 50x75mm hergestellt. Die Holzlamellen wurden in einem österreichischen Sägewerk geschnitten, getrocknet und gehobelt. Das Format ist in Zusammenarbeit mit dem Bauherren bemustert und ausgewählt worden. Das große Format der Holzlamellen wird der Größe der Fassade gerecht.

Teilobjekt: 02 Stallgebäude
Das Stallgebäude ist bisher im I. Bauabschnitt errichtet worden. Es sind 27 Pferdeboxen eingerichtet, die Platz für 4 Hengste und 23 Stuten bieten. Die Stutenboxen sind mit abgesenkten Fronten hergestellt über die die Pferde in die Stallgasse sehen können. Die Breite der Stallgasse ist mit 4,20m ausgelegt und bietet genügend Platz, um zwei Pferde aneinander vorbei zu führen.
Die Ausstattung des Pferdestalls ist nach den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten - herausgegeben vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz - geplant und umgesetzt worden.
Die Boxenausstattung sowie die Ausstattung der Putzplätze erfolgte durch die Fa. Seidel Pferdeboxen.

Teilobjekt: 03 Führanlage
Die Führanlage ist für die Rundführung von sechs Pferden ausgelegt. Sie ist mit einer Hufschlagüberdachung und darunterlegender Beregnung des Hufschlages ausgestattet. Die Führanlage ist vom Systemhersteller Röwer&Rüb geliefert und montiert worden.
 
Bauzeit
Juni 2013 - September 2014
Bauvolumen
bisher 3,5 Mio €
Leistungsumfang
Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Ausschreibung, Vergabe, Bauüberwachung und Projektmanagement